
Malerei „und“ Photographie – Sven Weihreter’s Schaffensweg ist zweispurig. Augenfällig ist die Wechselwirkung zwischen beiden Stilmitteln. Die gemalten Arbeiten verweisen auf den gestalterischen Einfluss seines „photographischen Blicks“, die Photographien profitieren von den Erfahrungen aus der Malerei. Der Künstler meidet jedoch die Vermischung, Photographien als „Vorlagen“ für die Malerei zu verwenden. | Welche Merkmale prägen „beide“ Werkreihen? Es sind Weihreter’s aufmerksame Erkundungen nach dem Wesen der Dinge, der Orte, der Natur sowie sein Nachspüren von Prinzipien der Wahrnehmung. | Seine Erkenntnisse führen ihn zu einer signifikanten Reduktion aller Nebensächlichkeiten, die den Sujets abträglichen sind. So verdichtet er seine Bildaussagen und erlaubt dem Betrachter eine ungestört einfühlsame Rezeption. Das Fundament für diese Fähigkeit wurde sicher schon in seinem Vorleben als diplomierter Industrie-Designer gelegt. | Er formt sein eigenes Bild der Wirklichkeit, nicht einfach ein Abbild. Mit Einfühlsamkeit und poetischer Tiefe. Denn er folgt dem eigenen Anspruch: „Es geht darum, Bilder zu realisieren, die ein Eigenleben führen.“ | Der Prolog schließt mit Dialogfragmenten aus einem kürzlichen Treffen mit Sven Weihreter. | Frage: „Viele Deiner Bilder strahlen Friede und Ruhe aus, teilst Du diese Einschätzung?“ Weihreter: „Ja, der gegenwärtige Kunstmarkt ist durchmischt mit Angeboten, die auf schrille Effekthascherei setzen. Meine Gegenposition bietet andere Impulse.“ | Frage: „Mit welcher Intension begegnest Du Deinem Publikum?“ Weihreter: „Die Kunst hat ein großes Potential – sie kann Erfahrungen vermitteln und kann sinnstiftend wirken. Die Kunst bestimmt, wie etwas erfahren wird. Eine solche „ästhetische“ Erfahrung bewirkt eine veränderte Weise des Sehens. Ich hoffe, meine Bilder können davon etwas leisten.“ | Frage: Was ist der Antrieb für Dein aktuelles und weiteres Tun? Weihreter: „Wenn mir eine Arbeit gelingt, die die Würde der Dinge widerspiegelt und neben aller Kopfarbeit auch Seele aufweist, dann empfange ich ein Geschenk. Mehr Motivation gibt es nicht.“ | Manfred Zeltner, ein Sympathisant des Künstlers